!
... und so hat alles begonnen:

Urkunde von 1838Mit der Leitung seiner Druckerei beauftragte Herzog Johann seinen Sekretär und späteren Kanzler Hieronimus Rhodler. In den Jahren 1530 bis 1535 erschienen mindestens zehn Druckwerke, darunter zum Beispiel das Buch "Anfang/Vrsprung vund herkommen des Thurniers inn Teutscher Nation", von dem sich auch noch ein Original im städtischen Museum in Simmern befindet.

Danach vergingen allerdings 300 Jahre, bis im Hunsrück die "schwarze Kunst" erneut von sich reden machte. Am 8. März 1838 erhielt der in Simmern geborene Johann Maurer von der zuständigen Regierung die offizielle Erlaubnis zur Errichtung einer Druckerei. Er hatte sich 1833 in Simmern als Buchbinder niedergelassen und drei Jahre später eine Leihbibliothek eröffnet.

Johann Maurer ist unter anderem auch die Veröffentlichung von Gedichten des heute noch weit über die Grenzen seiner Heimat bekannten Hunsrücker Mundartdichters und Simmerner Bürgermeisters Peter Josef Rottmann zu verdanken und Maurer war es auch, der in Simmern das erste regelmäßig erscheinende Druckwerk und damit - wenn man so will - die erste "Zeitung" im Hunsrück herausgab. Es handelte sich um einen Kalender mit dem Titel "Der kleine hinkende Hunsrücker Bote" in dem alle Märkte - nicht nur die im Hunsrück - aufgeführt waren.Linotype Setzmaschine

Die erste Ausgabe des "Kleinen hinkenden Hunsrücker Boten" erschien zu Beginn des Jahres 1840 und erfreute sich sehr schnell großer Beliebtheit. Insgesamt erschienen 115 Jahrgänge dieses Kalenders bis zum Jahre 1952. Nachdem die wirtschaftliche Bedeutung der Märkte erheblich zurückgegangen war, hatte auch der "Hinkende Bote" seine Existenzgrundlage verloren. An seine Stelle traten der von dem Heimatforscher Karl Wagner im Jahre 1928 ins Leben gerufene "Hunsrücker Heimatkalender", der heute noch in unserem Haus erscheint und in dem Heimatforscher und -dichter ihre wissenschaftlichen Beiträge veröffentllichen.

In den letzten 25 Jahren hat sich allgemein im Druckgewerbe vieles verändert. Völlig neue Satz- und Drucktechniken wurden eingeführt, und Fachleute bezeichnen den Wandel in der Druckindustrie ohne Übertreibung mit Fug und Recht als "technische Revolution". Die Elektronik hielt und hält unaufhaltsam ihren Einzug in die Setzereien und Druckereien der Verlage. Der "gute alte Bleisatz" ist längst von Computern abgelöst.